Mittwoch, 28. August 2013

Nach dem Regen

In Schweden, nach dem es geregnet hat, bin ich öfters mit meinem Bruder angeln gegangen. Der See war so still und nicht mal eine einzige Welle war da. Und während ich auf einen Anbiss warte, bewunderte ich die Märchenwelt, die der Regen hinterlassen hatte. Fast noch schöner, als wenn die Sonne schien.

Hier Zuhause ist mir das nie besonders aufgefallen. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar... Wohl war.

Da ich leider keine Bilder gemacht habe, gibt es dafür ein kleines Gedicht von mir geschrieben!

Nach dem Regen

Der Himmel gestrichen weiß,
hier unten so lieblich leis‘.
Die Baumspitzen getränkt mit seidenen Schleier,
so grau sind die tiefen, tiefen Weiher.
 
Unterhalb der Baumkronen färbt sich alles dunkel,
langsam erlischt das wirre Gemunkel.
Träge sitzen Mann und Frau im Haus,
keine Menschenseele mehr drauß‘.
 
Die Luft riecht nach frischer Erde,
auf dem Weg kriecht ne‘ ganze Schneckenherde.
Der See so still,
weil’s Gott so will.
 
Eine einzige Märchenwelt,
am weiten Himmelszelt.
Macht die Äuglein auf,
schaut ganz hinauf.



Dienstag, 27. August 2013

Scandinavia in a Snapshot #8 - blumige Grüße

Heute schick ich allen, die heimlich meinen Blog lesen, schwedische und blumige Grüße. Seien es mir Unbekannte, andere Blogger, Freunde, Bekannte oder Familie.

Was wichtig ist, sieht man nicht. Das ist wie mit der Blume. Wenn du eine Blume liebst, die auf einem Stern wohnt, so ist es schön, bei Nacht den Himmel zu betrachten. Alle Sterne sind voll Blumen. (Antoine de Saint-Exupery)
 
Eine schöne erholsame Arbeits-,Urlaubs-,Ferien-,Haushaltsfrauen- oder Bloggerwoche.
 

Dienstag, 20. August 2013

Scandinavia in a snapshot # 7 - typisch rot!

Heissa Hoppsa Snapshot!
 
Montag ist vorbei und der Dienstag ist da. Trotzdem ein kleiner Snapshot.
Als wir das erste Mal eine Reise nach Schweden buchten, ich war 12 oder 11, wollte ich unbedingt ein schwedisches rote Holzhäuschen haben. So wie die Kinder aus Bullerbü, Michel, Rasmus' neue Mama mit den vielen Kätzchen - ja eben typisch schwedisch.
Stattdessen fanden wir ein Schwarzes. Also lag ich deswegen in meinem Bett und hab mir die Seele aus dem Leibe geheult. Inzwischen mag ich es aber trotzdem.
 
In der ersten Woche, wie berichtet, waren wir in Lödöse und zwar in einem typisch roten Häuschen.


Und ich strahlte wie ein Honigkuchendalapferd.

Freitag, 16. August 2013

Heissa Hoppsa Sverige

In Schweden hab ich gemacht:


Das Video anhören, und den Text unten lesen. Wird noch lustiger. Danke!
 
 

Fotografiert. Geschrieben. Sehr viele Bücher gelesen – endlich wieder. Unter anderem - Schriffbruch mit Tiger, Tschick, Bis ans Ende aller Tage, Die einzige Wahrheit, Die Wahrheit meines Vaters und und und. Life of Pi angeschaut und gleich erkannt, dass Ilja Richter den Pi Patel spricht. Gespielt. Gekniffelt. Geschwommen. Geangelt. Gegen den Strom geschwommen. Durchnässt im Boot gefahren. Stachelbeeren mit meinem Vater ausgeborgt und gegessen und nicht wieder zurück gebracht. Pilze in die Tasche gesteckt, gefunden haben sie immer Mutti und Vati, einzweimal ich. Mit Storasyster Tina auf dem Aussichtsberg in Lödöse gestanden und ein, zwei Frühlingsschreie heraus gelassen. Am See entlang genordictwalkt. Die Hühner gefüttert. Mit Katze Freundschaft geschlossen. Katze Dentabits gekauft, da sie so abgemagert war. Hund Hilda gestreichelt. Pferde doof angeklotzt. Mit einem anderen Kätzchen ein Stückchen spaziert. Schwedischen Holzduft eingeatmet. Ein bewohntes Hexenhaus angekuckt und fotografiert. Wanderung gemacht und dabei meinen Stora (Bruder) Chris verloren. Über eine deutsche Familie hinter uns, während der Wanderung aufgeregt, weil sie so typisch deutsch waren. Brocken schwedisch gesprochen. Gelacht. An Kasse bezahlt, aber Waren liegen lassen, auf halben Wege umgedreht und Waren eingesteckt. Den halben Flughafen leer gekauft, naja nicht ganz. Nach Göteborg mit dem Zug gefahren. Einem netten Schweden sein Lächeln erwidert. Geschlafen. Fenster immer ganz weit offen gelassen, damit die schwedische Luft mich überwältigt und gezittert vor Kälte. Mich eigentlich für einen netten Kommentar von der Autorin des Buches „Verliebt in Schweden“ bedanken, aber keine Worte gefunden. Alle guten Sachen gegessen und NUR 2 Kilo zugenommen, ein Fortschritt. Mit meinem stora (Bruder) Chris, Fische gefangen, einen kleinen Barsch und kleinen Hecht. Fische wieder frei gelassen. Mit Chris in langsamen Elektromotorboot auf dem See hin und her geschaukelt. Viermal im See untergetaucht. Kirschkerne ausgespuckt. Reisetasche immer schwerer machen lassen. Mit stora Chris „the big bang theory“ angeschaut, und für lustig befunden. Viermal die doofe schwere Batterie für den Motor vom Haus zum Boot geschleppt und immer wieder stehen geblieben und zurück. Rehe auf einer Insel beobachtet. Junge Anglerverkäufer gar nicht verstanden – Ojojohokanok bla bla. Dafür ältere Damen sehr gut verstanden – sie haben über irgendwen geredet. Eine Woche lang kein Internet gehabt. Einen ekligen Ingwer-Zitrone Drink meinen Eltern überlassen. Wegen der Umstellung um halb 5 aufgewacht und bemerkt, dass die Sonne aufging und an die Arbeit gedacht.
 
 
Genossen. Gelebt. Frei gewesen.

Dienstag, 13. August 2013

Das Ungeheuer von Loch - Ingsjön


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Gott, es wäre ja sehr lieb von dir, wenn wir heute noch einen Fisch fangen. Ich weiß, ich will immer nur von dir und bete nicht wirklich. Aber es ist heute mein letzter Tag hier...


Hmmm... naja, du musst ja nicht meinen Wunsch erfüllen, wäre aber halt echt nett.´, bete ich im Stillen zu Gott, auch wenn es ein Gebet ohne Amen war. Langsam schippern wir über den See, in der Hoffnung ein Fisch würde anbeißen. Ich zuckel an der Angelschnur und lasse meinen Blick über die, von der Sonne beschienenen, goldenen Baumkronen schweifen. Die Wolken ziehen so tief an uns hinüber, als ob man meinen sollte, sie wollen uns fangen. Meinen Bruder und mich.
>> Jetzt! << Etwas gibt Widerstand und ich drücke meinem Bruder die Angel in seine Hand. Mein Part, die Angel auszuwerfen und ein Weilchen zu halten, war erledigt. Jetzt waren bärenstarke Kräfte gefragt, die den Fisch ins Boot ziehen sollten. Aber statt dass wir den Fisch ins Boot ziehen, zog der Fisch (wenn es denn einer war) zu sich. Die Angel bog sich so sehr, dass ich Angst hatte, sie würde brechen. Ein Hin und her. Mal zog uns der vermutliche Fisch in die Richtung, und wenn wir ihn fast hatten, sahen wir nur den Köder, aber keinen Fisch.
>> Oh Mann! So was hab ich noch nie erlebt. << sagte mein Bruder, der stehend im Boot, die Angelrute hielt. >> In einer halben Stunde sollte der aufgegeben haben. <<
Also warteten wir eine halbe Ewigkeit. Mal dort, mal hie. Und ich kniehend auf dem Boden, um griffbereit zu sein.
Nach einer gefühlten halben Stunde, zog der Fisch uns immer noch wirr umher. >> Nimm den Kescher und mach ihn an dem Whopper fest. <<
Gesagt, getan. Mit aller Kraft zogen wir beide, den Köder etwas höher, und siehe da? An dem Köder hing ein weiterer Köder, der schon ganz grün und glitschig von Algen überdeckt war. Auf einmal riss sich der nicht, sichtbare Fisch ab, und da hatten wir einen Köder mit Vorfach geangelt.
>> Da hat wahrscheinlich schonmal einer das Monster geangelt, und dem ist dann die Angel abhanden gekommen. << Ich lache. In meinen Gedanken, stelle ich mir das Monster vor, wie es den Angler in sein Revier mit sich zog. >> Toll, und in diesem See schwimmen wir auch noch rum. <<
Ich muss ständig kichern, weil wir wegen so einem ollen Woppler, eine halbe Stunde hin und her gesegelt sind.
Also könnte ja das Monster uns dankbar sein, weil wir ihn von der Angelrute und Köder befreit haben. Leider fingen wir danach keine Fische mehr.
 
P.s.: Ich bin wieder zuhause. Aber wo ist das eigentlich?

Montag, 5. August 2013

Scandinavia in a Snapshot #5 - live aus Schweden

Mit ein paar Komplikationen gelange ich doch noch auf meinen Blog und kann meinen ersten Eintrag in Schweden verfassen. Da heute Montag ist, mache ich wieder bei Finfint Scandinavia in a Snapshot mit.
Was bisher geschah? Eine Woche verbrachte ich auf einem Bauernhof in Lödöse. Straßenlärm weit entfernt, nur das Kikeriki vom Hahn war zu hören. Die Hühner besuchten uns immer, während wir draußen im herrlichsten Sonnenschein frühstückten und pickten ab und zu unsere Füße an. Dann gab es noch zwei Hunde - einen Golden Retriever namens Hilda und einen kleinen Terrier Cylan. Hilda war eher ein Hund, der immer gerne gestreichelt wurde, wo ich ihr auch gerne entgegenkam. Und ein kleines Kätzchen, das um meine Beine strich und nicht von meiner Seite wich. Eine kleine Freundschaft bildete sich. Leider verging die Woche zu schnell. Viel zu schnell. Und jetzt bin ich wieder am Ingsjön. Und starre auf den See, während ich hier schreibe.
Nicht zu vergessen, wir wohnten in einem typisch schwedischen Holzhäuschen. Rot gestrichen und urig, wie meine Mutter zur Besitzerin meinte, die aber "urig" nicht entziffern konnte. Der Fluss direkt daneben sollte laut Thermometer 20 Grad haben. Ich konnte das nicht ganz nachvollziehen. Aber im Gegensatz zu anderen Seen, ist der Fluss áuch geeignet zum Schwimmen, da es nicht so hohe Wellen gibt.
Und da es heute so viele Blumenbilder, bzw. über wild wachsene Blumen in Schweden gesprochen wird, zeige ich hier diese Blümchen, die vor unserem schnuckeligen Häuschen wachsen (wuchsen).