Samstag, 18. Juli 2015

Morgenglanz

Der Natur ganz nah sein. Was man mit dem bloßen Auge manchmal nicht wahrnimmt, einmal aus der Perspektive einer Schnecke oder eines Igels aufgenommen.
 
Funkelnde Wasserperlen bedecken die Wiesen und goldene Seide umhüllt die Halme.




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Freitag, 10. Juli 2015

Hasi von Klinik - Die Geschichte, wie Hasi in der Klinik blieb

Hasi will, dass es veröffentlicht wird. Er will, dass alle wissen, was ihm widerfahren ist.




Am Anfang hat mich nie jemand beachtet. Obwohl ich voller Blut war. Hätte auch Farbe sein können. War es aber nicht. Aber wer vermutet schon, dass das echtes Blut ist? Noch dazu, bei mir, wo ich so klein bin und mich nicht mal bewegen könnte. Ja in euren Augen kann ich mich nicht bewegen. Aber ich kann es. Deswegen klebt an mir auch Blut. Hahahah. Ich kann gut lachen. Ich kann gut Angst einjagen, mit meinem Lachen. Ein tiefes dunkles Lachen. Immer wenn jemand alleine auf dem Gang ist, fange ich an zu lachen. Und dann laufen sie. Laufen. Laufen. Laufen. Aber da ist niemand. Nur ich. Manche lachen mich aus. Manche finden mich süß. Manche nehmen mich einfach mit und setzen mich wo anders hin. Das find ich scheiße. Ich bin ja nicht umsonst an diesem Ort. Ich muss ja der Klinik einen gewissen Schutz bieten. Der Klinik, mein Zuhause. Mich hat ein Patient hinterlassen. Der war ein bisschen Plem plem im Kopf, weshalb er mich in seinem Alter auch noch besessen hat. Aber sehr lieb zu mir. Der hat mich respektiert. Er hieß Egon. Und hat am Schluss jemand umgebracht. Ja verdammt, glaubt es mir. Oder nicht. Ich hab ein skurriles Leben hinter mir. Ich bin ich. Also respektiert mich! Na gut, das war gelogen. ER hat niemanden umgebracht. Aber ich. Du glaubst mir immer noch nicht, gell? Ach ich lass es lieber. Einem Hasen glaubt man ja nicht. Schon gar nicht, wenn er türkisblau ist. Ich habe trotzdem Blut an mir kleben.
Ich sehe euch alle. Ich kenne euch. Ich kenn das Mädchen, welches schon 18 mal in der Klinik war. Ich kenne den jungen Mann, welcher auf dem Einrad durch die Gänge gekurvt ist. Ich kenne den Drachen Mann, wo ich Model spielen musste. Ich kenne diese junge Frau, die mich in ihren Armen hielt und fast zerquetschte. Ich bin nicht so niedlich, wie ich aussehe. Blut!
Ob du es willst oder nicht, ich fange noch mal damit an. Es war so. Egon wurde gequält. Von den Pflegern. Eigentlich war er ja in der Klinik, um gesund zu werden. Aber er hatte auch noch einen anderen Grund. Früher war er Ermittler. Also Polizist. Damals ging das Gerücht um, dass die Patienten durch Eingriff der Ärzte gestorben sind. Hitler hat das verordnet. Um Experimente an ihnen durch zu führen. Oder ihren Körper zu zerteilen. Und da die Versehrten, nicht schnell genug starben, hat man eben nachgeholfen. Darunter auch Egon. Aber sie hatten nicht mit mir gerechnet.

So wie es der Zufall wollte, stand ich auf dem Schrank, in Egons Zimmer. Er lächelte mir aus seinem Bett zu. Ich tat es so gut wie ich konnte. Ich konnte meine Schnauze nicht verändern. Damals. Er hatte mir ein Küchenmesser auf den Schrank gelegt. Ich glaube, für sich selbst zum Schutz. Falls sie es wieder probieren wollten. Griff er nach dem Messer und würde es ihnen in den Bauch stoßen. Aber ich war nun schließlich auch mal an diesem besagten Tag da. Und ich wollte nicht, dass mein guter Freund stirbt. Als der Arzt das Zimmer betrat und verkündete: ,, So, heute werden wir Sie von Ihren Qualen befreien. Egon!". Dabei lachte er. Aber mein Lachen war grausamer. Er reckte seinen Kopf in meine Richtung. Und ich hatte freie Bahn. Ich sprang im hohen Bogen auf seinen nackten Hals zu und versenkte das Messer in seiner Kehle. Blut spritzte. Und ich bekam verdammt viel davon ab. Egon sprang aus seinem Bett und hob den Arzt auf und hievte ihn aus dem Fenster. Wir waren im dritten Stock. Und er fiel. Unten angekommen, zerbrach sein Schädel. Vom eigentlichen Grund war nix mehr zu sehen. Wir hatten nur nicht bedacht, dass das Blut überall in unserem Zimmer zu sehen war. Und weil Egon eben so plem plem im Kopf war, fing er an zu schreien. Er nahm mich und warf mich ebenfalls aus dem Fenster. Das fand ich nicht nett. Ich hatte ihm sein Leben gerettet und er schmiss mich aus dem Fenster. Kurze Zeit später fing er an zu weinen und bat um Verzeihung. Er wollte mich holen. Aber er kam nicht dazu.
Schwestern kamen in sein Zimmer geeilt, sahen das Messer, das Blut und mich und den Arzt auf dem Boden liegen. Sie verbannten ihn aus der Klinik. Mich wunderte es, dass sie ihn nicht doch umbrachten. Vielleicht war das auch wirklich nur ein Gerücht. Und ich hatte den Arzt ohne Grund umgebracht. Naja, jedenfalls kam Egon ins Gefängnis. Ich glaube er sitzt heute immer noch drinnen. Aber die Leichenkammer gibt es immer noch in der Klinik. Allerdings wurde sie eingemauert. Damit niemand das Geheimnis aufdeckt. Ja, mich hat man nach der Tat versucht zu waschen. Aber das Blut wollte einfach nicht abgehen. Deswegen verstauten sie mich auf dem Dachboden. Da sitze ich bis heute noch und lache. Allerdings bleibe ich nicht lange an einem Ort. Da ich immer wo anders hingehe. Der Geist. Das Mädchen, welches schon 18 mal in der Klinik war, hat ein Geist auf  einem ihrer Bilder entdeckt. Das ist der Arzt. Der ohne Grund umgebracht wurde. Aber sie glaubt nicht mehr daran, dass das ein Geist ist. Deswegen weiß das mal wieder niemand. Sie kommt auch nicht mehr so oft. Weil so viele Vandalen hier in der Klinik ihr Unwesen getrieben haben. Ach... Wartet mal. Da kursiert ja noch ein Geisterfoto im Internet. Woher ich davon weiß? Ich weiß halt alles. Nur nicht das mit Arzt. Also, dass er eigentlich Egon nur helfen wollte. Das Messer hatte er nur für seine Salami dort oben auf bewahrt. Er klaute sich immer etwas von der riesen Salami.
Aber das war mir nicht mehr bewusst. Gerüchte eben. Dumm gelaufen. Diese schwebende Frau im Nachthemd. Die hat sich umgebracht, weil es sie verdammte Angst hatte. Sie glaubte, von Geistern heimgesucht zu werden. Deswegen hat sie sich in einer Nacht, als es ihr zu viel wurde, das Leben genommen. Sie ist auf den Dachboden gegangen, hat mich erblickt, und ich hab sie scheinbar so erschreckt, dass sie aufs Dach geklettert ist und gesprungen ist. Damit hat sie sich keinen Gefallen getan. Denn jetzt spukt sie in der Klinik umher. Aber sie erscheint nur, wenn du an Geister glaubst.
Also kannst du mich auch wieder für blöd verkaufen. Hahaha.
Lieben Gruß,
Hasi.
 
©Conni Bannasch
 


Donnerstag, 25. Juni 2015

Lebenszeichen

Am 20.9.2010 schrieb ich dies:
 
Manchmal lebe ich, wie in einer Geschichte, die so sonderbar und verrückt geschrieben wurde, dass man sie nur hätte lesen können. Manchmal grüble ich darüber nach, dass einige Kapitel wirklich merkwürdig erscheinen, und doch meine reale Persönlichkeit auszeichnen.
 
Heute, 25.6.2015 schreibe ich dies:
 
Es kommt mir so vor, als wäre "Alles" nie passiert. Als ob es nur ein Buch im Bücherregal wäre. "Alles" ist nur noch ein winziger Fleck in meiner Selbst.



Dienstag, 24. Februar 2015

Neues Hobby - Jemand anderes sein

Vor ein paar Wochen traf ich meine Freundin und sagte ihr:" Ich hatte heut früh eine Vision. Du verwandelst mich!" Gesagt, getan. Ich saß auf einem Hocker in ihrem Zimmer und lies mich von ihr erst einmal schminken. Meine Augen wurden schwarz umrundet, mein Gesicht etwas kantiger geschminkt und ich stülpte mir ein Haarnetz über, schwarze Perrücke drüber - fertig. Dazu zog ich noch ein rotes Shirt mit einem Roboter und eine selbst genähte blaue Kapuzenjacke von ihr an. Das rote T-Shirt hat sie ebenfalls selbst bedruckt. Vielleicht erahnt der ein oder andere schon, um wen es sich dabei handelt? Ein kleiner Tipp: Vor Kurzem konnte man die Figur in einem Kinofilm anschauen. Bastian Pastewka hat eine der Hauptrollen gesprochen.
Wenn dich das alles an Fasching erinnert, dann liegst du da völlig falsch. Fasching gibt's nur ein,zweimal im Jahr. Aber dieses Hobby hier, kann man das ganze Jahr über machen und man näht sich die Kostüme selbst. Zumindest versucht man die Figur, die man nachmachen will, das Kostüm Naturgetreu wie möglich darzustellen.
Jetzt vielleicht eine Idee?
Okay, es geht um Cosplay. Cos = Kostüm Play= Spiel - ist ein japanischer Verkleidungstrend, in dem, wie ich bereits erklärte, der Teilnehmer einen Charakter aus einem Anime, Computerspiel, Spielfilm oder Manga möglichst im Original darstellt.
Nun, und meine Freundin, von der ich gerade erzählt habe, übt Cosplay glaub ich schon seit zwei Jahren aus. Und in ihrem Zimmer tummeln sich mehrere Wigs ( Perrücken), Stoffe, Kleister, Alufolien, Feilen, Scheren, Haarnetze usw. Sie ist der geborene Cosplayer. Jedenfalls steckt sie viel Arbeit in ihre Kostüme und ist mit Herz bei der Sache. Durch dieses Hobby hat sie viele Leute kennen gelernt, denn man trifft sich auch öffentlich und tauscht sich aus oder fotografiert sich. Nimmt außerdem an Workshops teil, wie z.b Bildbearbeitung, Fotografieren oder man cosplayt im Team zusammengehörige Charakter. Hier könnt ihr euch verschiedene Seiten von ihr anschauen. WorldCosplay ; Deviantart ; oder auf ihrer Facebookseite.
Und nun wurde ich ebenfalls davon überzeugt, so etwas zu machen.
 
Und wen habe ich nun dargestellt? 
 
( ein weiterer Eintrag folgt mit meinem zweiten Cosplay, welches ich selbst, fast selbst gemacht habe)
 
Hier seht ihr nun: Hiro aus Baymax robowabohuuu




Sonntag, 4. Januar 2015

Die Menschenfresserin - Nr. 1



Die Menschenfresserin ist eigentlich niemand als sich anderen selbst. Sie ist so groß wie ein normaler Mensch und vom Aussehen auch. Sie hat keine riesen großen Zähne, kein großes Maul, keine spitzen langen Fingernägel, wiegt nicht überdimensional viel und hat auch keine blutroten Augen. Sie ist ein Mensch. Und hat verdammt viel erlebt. Mehr als ihr lieb ist. Man hat ihr, Man - der Gott oder wer auch sonst, lauter verschiedene Menschen in ihre Laufbahn geschmissen. Es fing in der ersten Klasse an. Und es hörte nie auf. Sie versuchte sich irgendwie durchzuschlagen. Mal fand es ein gutes, mal ein schlechtes Ende. Aber leben tut sie immer noch.
Menschen gibt es viele. Ticken tun sie nicht alle gleich. Aber jeden Menschen hat die Menschenfresserin verputzt, bis das eigentliche Ich der Person zum Vorschein kam. 
Es ist keine Geschichte, mit es war einmal. Es sind eher so zitatähnliche Texte - Das Ergebnis aus der Gleichung einer einzelnen Person. 

Die Hülle ist nur ein Etikett. Immer auswechselbar. Aber das Innere, das bleibt gleich. Und das musst du dir schon genau ansehen, erst dann erkennst du den wahren Menschen, der sich hinter der Verpackung verbirgt. Das Äußere kann noch so spielend freundlich, so ängstlich oder so brutal aussehen. Hinter der Facette versteckt sich immer jemand anders. Und manchmal hast du das große Pech oder Glück, diesen jemand entdeckt zu haben. Dann musst du nur selbst damit klar kommen. Und das kann auf Dauer ziemlich anstrengend sein. Oder auch nicht. 

Diese Art von Mensch, mit dem die Menschenfresserin viele Jahre ihres Lebens verbracht hatte. Sie hätte sich gewünscht, dass sie wirklich diesen Menschen aufgefressen hätte. Es macht sie traurig, dass so viele Menschen auf viele falsche Worte und auf ein aufgesetztes Lächeln drauf rein fallen können. Noch schlimmer ist es, dass solch Art von Mensch die Leiter empor klettern können, ohne dass jemand den Kern der Person entdeckt. Es sind meistens die Lautesten.