Montag, 26. Mai 2014

Jedes Kind ist hochbegabt - Alphabet: Angst oder Liebe

Ich schreibe jetzt über ein Thema, mit welchem ich ständig wieder konfrontiert werde und was mich tierisch aufregt an der heutigen Gesellschaft.



In der heutigen Zeit MUSST du auf das Gymnasium gehen. Du MUSST ein Abi machen. Du MUSST studieren. Die Kinder in der Grundschule werden von ihren Eltern darauf getrimmt, dass der Werdegang auf dem Gymnasium das Einzige ist, was zählt. In der 4. Klasse kam es darauf an, wer ein Übertrittszeugnis bekommt, ist der Beste. Ich gehörte zu den Loosern. Und ich bin in den Augen anderer Mütter, Studenten und Gymnasiasten immer noch ein "Nichts".
Dabei macht der Schulabschluss doch nicht den Menschen aus. Oder die Noten. Auf die Noten kommt es nicht an. Auf was es ankommt, ist der Mensch selbst. Und meistens versteckt sich hinter den ganzen Einsen, kein "sehr gut" Mensch. 
Eigentlich ist es doch schade, dass es Eltern gibt, die ihre Kinder ständig in den Musikunterricht stecken, damit sie Spitzenleistungen erzielen, eine Urkunde bekommen und sie dann allen vorzeigen können. Zeugen die Eltern ein Vorzeigeprodukt oder wollen sie einfach nur das Beste für ihr Kind?
 Mein Kind kann schon Rad fahren, deines fährt noch mit drei Rädern.
 Mein Kind schreibt immer nur Einsen! 
Mein Kind geht jetzt schon auf das Gymnasium!
Meine Tochter/Mein Sohn hat gerade mit dem Studium begonnen!
Meine Tochter hat den Masterabschluss! 

Aber was ist "Das Beste"? Das Beste ist, wenn die Kinder von Anfang an gleich behandelt werden. Da gibt es kein schlau oder schlecht sein. Kinder haben ein Recht darauf in der Gegenwart leben und sich selbst Gedanken machen zu dürfen. 

"Du bist so schlau, warum bist du nicht auf dem Gymnasium?", hab ich mal gesagt bekommen. Warum sollte man Schlauigkeit nur auf dem Gymnasium lernen? Diese Aussage allein schon beweißt, dass auch Menschen, die nicht aufs Gymnasium gehen, schlau sein können. Ich bin vielleicht nicht reich im Wissen von Mathematik oder Physik, sondern reich am Zwischenmenschlichen. Und darauf bin ich stolz. Und da kann es mir noch so egal sein, ob ich im Anzug mit nem Masterwisch vor der Kamera stehe. 
Jede Ausbildung ist genauso viel wert, wie ein Studium. 
Jedes Kind ist genauso begabt, wie jedes andere. 

Aber Gleichberechtigung ist etwas, was es in unserer Gesellschaft auch niemals geben wird. 




2 Kommentare:

  1. Oh, ich kann deinen Ärger nur zu gut verstehen! Mich selbst regt das Thema auch total auf, obwohl ich während meiner Schulzeit (am Gymnasium) im vorderen Mittelfeld rangierte. Aber als ich nach meinem Studium und einer kurzen Weile im Beruf beschloss, noch meine Konditorlehre zu machen, waren in meinem weiteren Bekanntenkreis doch einige dabei, die die Nase rümpften und meinten: "Na, wenn du jetzt eine Ausbildung machst, die jeder andere mit einem guten Hauptschulabschluss theoretisch auch machen könnte, wozu hast du dann überhaupt Abi gemacht?" Aber ich finde, dass es darauf ankommt, einen Job zu finden, der einem selbst Spaß macht, denn dann gibt man automatisch das Beste und entwickelt sich von ganz allein weiter. Natürlich, mein Job hat miese Arbeitszeiten, ich hab praktisch kein Privatleben und bin arm wie eine Kirchenmaus - aber ich liebe es und bin glücklich, auch wenn das in den Augen mancher Leute nicht so wichtig ist. Die hätten es wohl lieber gesehen, wenn ich unglücklich einen Haufen Geld als Anzugträgerin verdient hätte oder sowas. ;)
    Lass dich nicht unterkriegen!

    ♥︎sabrina

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    1. Vielen Dank für deine netten Worte :)
      Ich möchte auch einen Beruf bzw. einen Betrieb finden, wo es Spaß macht zu arbeiten. Was andere denken, sollte uns egal sein :)

      Lieben Gruß,
      Conni

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