Ich dachte, man würde es nicht merken, wenn ich mit dem Schlitten durch die Straßen ziehe. Ich habe geglaubt, man würde mich nicht bemerken, weil mein Kopf in einem Sumpf des Nichts versank. Man hätte meinen können, mich würde es nicht geben. Eines Tages sang ich ein Lied der Traurigkeit, aber euch fielen diese Töne nicht auf. Es waren viele zaghafte Klänge, die aneinander rieben, aber zu keiner Melodie fanden. Es hat euch gestört, dass dieses Etwas von Musik zu keinem Ende fand. Es war nicht zu überhören. Mir wurden die Hände gebunden. Es war meine Aufgabe dies zu tun. Ich fand auch Gefallen daran, in dieser schwarzen Kluft zu stecken und mich zum Außenseiter zu machen. Ihr liefet alle auf die schöne Lüge zu. Aber die hässliche Wahrheit ließet ihr einfach aus. Es hat euch so geblendet. Man hätte glauben, nicht ihr sondern ich wäre tot. Ich, die Wahrheit.
Meine
Kinder der Vergangenheit verloren sich im ewigen Zwang der Streitereien. Die
Welt brach in sich zusammen. Das Wort Frieden stand auf eurer Liste, der zehn
Dinge, die noch gemacht werden müssen, bevor ihr in das Reich des Todes hinab
steigen würdet. Aber es war bloß ein Wort, wovon jeder geprahlt hat, ihr würdet
es euch so sehr wünschen. Schon von klein auf wurde euch eingefleischt, wünsche
dir Frieden, dann stehst du ganz oben. Doch blieb es nur als Wort stehen. Gerade
diejenigen die dies laut aussprachen, verübten Gewalt, sei es seelische oder
auch körperliche, aus. Als ich bei ihnen an der Türe klingelte und sie darum
bat, bei sich selbst anzufangen, knallten sie mir die Türe vor der Nase zu. Denn ich wusste, den Frieden wird es niemals
auf Erden geben. Gegangen seid ihr zum Glanz des Erzwungenen. Gewollt habe ich
nur das Beste. Aber die Mehrheit hat euch mitgezogen. Es wäre verwunderlich gewesen,
wenn einer von euch stehen geblieben wäre, um sich der Wahrheit zu stellen.
Aber diesen starken Sog der Macht, die euch mit riss und zu mächtigen Lebewesen
machte, konntet ihr nicht Stand halten.
Ein, zwei wenige
ziehe ich auf meinem Schlitten. Sie tragen ebenfalls eine schwarze Tracht. Eine
der Wenigen, die mich zu lieben gelernt haben. Die größte Gabe jener war,
selbstständig denken zu können. Sie hatten ein großes Herz, welches sie dazu
behalf, die Lüge zu erkennen und widerstehen zu können. Es waren wie gesagt nur
wenige, denn ihre damaligen Freunde erkannten sich als Verräter an. Es macht
mich deshalb traurig, mit ansehen zu müssen, wie die menschliche Welt sich nach
und nach kaputt macht. Sie nehmen der Natur nach und nach, da die Lüge ihnen
verbreitet hat, die Natur könnte sie töten. Doch nur allein der Mensch kann
sich selbst töten, indem er so bleibt wie er ist.
Ich habe leicht
zu ziehen. Wir, die Wenigen werden bald auf der anderen Seite angekommen sein.
Fliehen können wir nicht. Aber jemanden zu finden, der mir glaubt, selbst
denken kann und ein großes Herz hat, macht uns jeder gegenseitig stark.
Trotzdem wird es immer vergeblich bleiben, den Lügenden die Wahrheit vor Augen
zu halten. Denn es ist nichts leichter zu glauben, was nicht weh tut.
Viele die der
Wahrheit gegenüber gestanden haben, sind traurig und sterben langsam. Es ist
ihr sehnlichster Wunsch gesehen zu werden, aber die Lügenden schauen weg.
Somit, so glaubet mir, wird diese Geschichte nie ein Ende haben. Es gibt zu
vieles, was es auf der Welt gibt und den Frieden immer weiter in den
Hintergrund drängt. Es wird Jahrhunderte dauern, bis diese Probleme gelöst
werden können. Aber bis dahin wird es uns nicht mehr geben. Aber solange ich
lebe, kann ich bei mir selbst anfangen und tun.